App zu Außenlagern des KZ Sachsenhausen in Berlin

 

Digitale Medien sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Daher sollte es niemanden verwundern, dass diese Medien inzwischen auch in der Erinnerungskultur Einzug gehalten haben. 

 

Am 13. Januar 2019 wurde im Festsaal des Abgeordnetenhaus von Berlin durch den Verein Initiative KZ-Außenlager Lichterfelde e.V. eine neue App freigeschaltet. Ihr Name lautet "Satellite Camps App" und sie beschäftigt sich mit 6 Außenlagern des Konzentrationslagers Sachsenhausen, die sich auf dem Berliner Stadtgebiet befanden. Im Mittelpunkt stehen die Außenlager Lichterfelde, Neukölln, Schönholz, Moabit/Müggelheim, Haselhorst und das Außenkommando Fichtenberg (Steglitz).

 

Auf der Veranstaltung sprachen Ralf Wieland (Präsident des Berliner Abgeordnetenhauses), Dr. Ute Herdmann (Senatsverwaltung für Kultur & Europa) und Leon Schwarzbaum (Zeitzeuge). Im Anschluss fand eine Podiumsdiskussion unter Leitung des Vereinsvorsitzenden  Thomas Schleissing-Niggemann zum Thema "Digitale Erinnerungskultur - Ein Weg in die Zukunft?" statt. Auf dem Podium diskutierten Dr. Axel Drecoll (Leiter der Gedenkstätte Sachsenhausen und Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten), Henry Bauer (Firma EXOZET), Cornelia Brückner (Landesinstitut für Schule und Medien) mit  zwei Schülerinnen der Brondby-Oberschule über die zukünftige Nutzung von digitalen Medien in der Erinnerungskultur.

In den zurückliegenden Jahren war in der Berlin Öffentlichkeit leider wenig davon zu spüren, dass sich während der NS-Diktatur direkt vor der Haustür der Stadt das "Konzentrationslager der Reichshauptstadt" befunden hat.. Diese App holt nun diesen Ort wieder mitten in die Stadt zurück. Mittels Texten, 14 Biographien (u.a. Joop Snep, Gerard de Ruiter, Leon Schwarzbaum und Rudi Wunderlich), über 200 Abbildungen sowie Audio-und Videobeiträgen wird der interessierte Nutzer über die Orte informiert, an denen in den Jahren 1941 - 1945 die Häftlinge und Zwangsarbeiter den Berlinerinnen und Berlinern förmlich "vor die Füße gelaufen sind".

 

Das von Thomas Irmer kuratierte Projekt, wurde in enger Zusammenarbeit mit der Gedenkstätte Sachsenhausen umgesetzt und finanziell durch die Lottostiftung Berlin unterstützt.

 

So wichtig die App als Informationsquelle und Begleiter durch die Stadt ist, so sollte sie auf keinen Fall davon abhalten, die authentischen Orte in Sachsenhausen und Ravensbrück aufzusuchen. Sie sind nicht nur Gedenkstätten und internationale Friedhöfe, sondern auch aktive Lernorte, die uns daran erinnern, dass sich jene Geschichte nie wiederholen darf.

 

 

Die App kann im App Store oder im Google Play Store heruntergeladen werden. Lediglich der Speicherbedarf von 600 MB sollte berücksichtigt werden.